Cassiopeia Weitfeld

- bei beginnendem Wolkenaufzug

- unter der Corona-Auflage, um 21 Uhr wieder zuhause zu sein

Tipp:

Zeitraffer-Video der Aufnahmedaten, um euch das Elend zu zeigen:

Cassioipeia widefield - cloudy timelapse

Der 10.01.2021 war hier in den Alpen ein prächtiger Tag: Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang knackeblauer, wolkenloser Himmel und eisig kalt. Sobald ich Polaris erkennen konnte, baute ich den "Star Adventurer" auf und richtete alles, so gut es auf verschneitem und vereisten Wiesengrund geht, aus. Die Bewegungsmelder am Nachbarhaus gingen öfters an - es war ja noch früher Abend.

Am meisten und dauerhaft nervte aber ein Rundum-Flutlichtstrahler von anderen Nachbarn, der die ganze Umgebung anstrahlt und ein absoluter Motivationskiller ist. Aber was soll man machen, wenn man wegen der Corona-Auflagen nicht die halbe oder ganze Nacht draußen sein kann ... auf einer schönen, dunklen und höher gelegenen Almwiese beispielsweise.

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Beim Ausrichten der Kamera und beim Fokussieren war der Himmel noch prächtig. Aber schon sehr bald nach 18 Uhr bildeten sicher mehrere kleine Dunstwolken aus. Ich beeilte mich, eine erste Serie mit 60x60s zu starten. Da ich nur wenige Schritte von den Berghängen entfernt lebe und die Nachbarschaft ringsum hell erleuchtet ist, bleibt mir ohnehin nur ein kleiner Fleck zum Fotografieren - zenitnah.

Cassiopeia steht 76° hoch ... das könnte klappen!

Während die erste Stunde läuft, gehe ich rein und esse was. Der Handywecker ist aktiviert. Als ich wieder raus komme sind schon überall Wolken aufgezogen. Auch Cassiopeia wird ständig bestrichen. Was soll's? Ich lasse noch eine weitere Stunde fotografieren - wegschmeißen geht immer!

Als ich nach der zweiten Stunde wieder raus gehe, ist das ganze Tal komplett dicht. Die meisten der letzten Aufnahmen zeigen nur noch Wolken. Am Ende kann ich nur 45 der 120 Bilder zum Stacken in Erwägung ziehen. Anschließend zeigt sich in StarTools ein grauenhafter Gradient.

Erst, nachdem ich heute zum dritten Mal die Rohdaten zur Nachbearbeitung angepackt hatte, konnte ich immerhin das hier gezeigte Ergebnis erzielen. Eigentlich ziemlich frustrierend - aber ich denke, es war gut es zu probieren und dabei auch das knappe Zeitfenster einer Neumond nahen Nacht unter Corona-Auflagen (Ausgangssperre ab 21 Uhr) zu nutzen. Wer weiß, wie lange wir das noch so ertragen müssen ... und die Nächte beginnen allmählich immer später.

Viele Grüße aus den Alpen!